How To Basisarbeit

Für alle Institutionen und so auch für den SSR ist der ständige Kontakt zur Basis enorm wichtig. In unserem Falle sind dies die Schülersprecherinnen und Schülersprecher der Leipziger Schulen, im erweiterten Sinne alle Leipziger Schülerinnen und Schüler. Durch den beidseitigen Austausch soll einerseits gewährleistet werden, dass unsere Projekte, Initiativen, Aufrufe u.v.m. von den Schülerinnen und Schülern wahrgenommen und weitergetragen werden und unsere Arbeit dadurch erst erfolgreich werden kann. Gleichzeitig kann der SSR-Vorstand nur durch eine wirksame Basisarbeit erfahren, welche Probleme die Schülerinnen und Schüler beschäftigen und wo es beachtenswerte Initiativen gibt. 
Welche Methoden es für eine erfolgreiche Basisarbeit gibt, wird hier kurz erläutert.

Strukturen der Zuordnung

Da man bei so vielen Schulen, deren Schüler ihr vertretet, schnell den Überblick verlieren kann, ist es wichtig, ein handfeste Struktur zu etablieren. So können den Gruppen von Schulen Zuständige aus dem erweiterten Vorstand zugeordnet werden, die sich mit den Schülersprechern auseinandersetzen und sich um deren Probleme kümmern, bzw. sie weiterleiten. Hauptaufgabe der Zuständigen ist die intensive Kommunikation mit den Schülersprechern, nicht nur bei Einladungen zu Vollversammlungen, sondern bei allen Mitteilungen des Vorstandes an die Schülerräte, aber auch umgekehrt zur Weiterleitung von Fragen oder Bekanntgaben der Schülersprecher.
 
Auf den Vollversammlungen findet die Auseinandersetzung mit den Themen der Schülersprecher dann jeweils in den Kleingruppen statt, in denen man sich bereits kennt. So kann die nötige Kontinuität und das Vertrauen erreicht werden.
- Patenschulsystem
Bei dieser Methode wird jeder Schule ein zuständiger Pate aus dem Vorstand an die Seite gestellt. Da wir natürlich nicht so viele Beisitzer und Landesdelegierte wie Schulen haben, übernimmt jeder dabei etwa 4-5 Schulen. Dies hat den Vorteil, dass sich der Pate intensiv mit den jeweiligen Schülersprechern auseinandersetzen kann, wobei es zudem hilft, wenn die Auswahl nicht willkürlich getroffen wurde, sondern der Pate Schulen aus seiner eigenen Umgebung betreut. Dies lässt es auch zu, dass der Pate z.B. an einer Versammlung des Schülerrates teilnimmt, dort den SSR vorstellt und sich mit Rat und Tat mit den dortigen Themen befasst. Ein großer Nachteil dieser Struktur ist der, dass im Falle des Ausscheidens eines Vorstandsmitglieds eine Handvoll Schulen ihren Zuständigen verliert, welche dann neu verteilt werden müssen, falls nicht direkt neugewählt werden sollte. Dies führt zu einer größeren Belastung der anderen und dazu, dass die neuzugeordneten Schulen keine Bindung zu ihrem Paten aufbauen können. In abgeschwächter Form führt diese Struktur dazu, dass, wenn einer seine Aufgabe zum Weiterleiten einer Mitteilung verpeilt, diese Schulen leer ausgehen.
- Arbeitskreise nach Schularten
Eine weitere Möglichkeit ist die, Arbeitskreise für Gymnasien, Oberschulen, Förderschulen und Berufsschulen zu etablieren, wie es der StadtElternRat macht. Zum Teil ähneln sich die Themen und Probleme in den jeweiligen Schularten, sodass die ca. vier Zuständigen aus dem Vorstand sich darauf spezialisieren können. Da sich jeweils mehrere Beisitzer und LaDe´s um die Schulen kümmern, ist es nicht so dramatisch, wenn eine Person ausfällt und ein Neuling kann schnell eingearbeitet werden. Problematisch ist die Trennung nach Schularten in der Hinsicht, dass es die Separation in "Elite" und "Förderbedürftige", die das Schulsystem hervorruft, noch weiter auf Ebene der Schülervertretung verstärkt. Auf den Vollversammlungen käme es in den Gruppengesprächen dann nicht mehr zum Austausch zwischen bspw. Gymnasiasten und Förderschulen, was sich in Vergangenheit jedoch als bereichernd für beide Seiten herausgestellt hat.
- Arbeitskreise nach Himmelsrichtungen
Als am sinnvollsten hat es sich erwiesen, die Schulen nach ihrer Himmelsrichtung in Nord, Ost, Süd und West einzuteilen und Zuständige des SSR aus den jeweiligen Teilen der Stadt zuzuordnen. Dabei sind auch jeweils mehrere Vorstandsmitglieder für die Gruppen zuständig, was Ausfälle kompensiert. Zudem ist aus geografischen Umständen ein Besuch der Schülerräte eher möglich und die Zustände in den jeweiligen Stadtteilen können sich ebenfalls ähnlich. Die Durchmischung der verschiedenen Schultypen macht einen einheitlichen Umgang mit den Schülersprechern ggf. schwierig, aber ist zum Schärfen des Blickes doch von Vorteil. Wichtig ist, dass die Zuständigen sich nicht nur auf den VV`s für eine halbe Stunde zusammensetzen, sondern dass ihr kontinuierlich in Kontakt steht und euch langfristig mit dem auseinandersetzt, was euch die Schülersprecher erzählen.
- Referat Basisarbeit
Durch die Aufteilung in Arbeitsgruppen bzw. Referate beschäftigen sich ausgewählte Vorstandsmitglieder mit ihrem Thema, z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsarbeit oder eben Basisarbeit. Unter der Leitung eines Hauptverantwortlichen (siehe Verantwortlichkeiten) beschäftigt man sich hier intensiv mit dem Thema. Eine Einteilung innerhalb des Referates nach obengenannten Aspekten kann zudem erfolgen.

Allgemeines

- Zeitplanung
Mit dem Thema Basisarbeit solltet ihr euch sehr früh auseinandersetzen. Bereits auf der ersten VV trefft ihr auf die Schülersprecher und der alte Vorstand sollte einen Plan haben, wie die Basisarbeit gestaltet werden kann. Dabei können sie aus ihrer Erfahrung schöpfen und dies den Neugewählten mit auf den Weg geben. Diese sollten nun frühzeitig erneuten Kontakt zu den Schülersprechern aufnehmen. Grundlage dafür sind die Kontaktdaten, die ihr von den Schülersprechern bei der Anmeldung gesammelt habt. Ihr solltet euch auf eine Zuordnungsstruktur einigen und entsprechend die Zuteilung der Vorstandsmitglieder vornehmen. Diese teilen die Zuordnung ihren Schützlingen mit und bemühen sich darum, eine verlässliche Kommunikation, möglichst per Handy, zu den Schülersprechern aufzubauen. Im weiteren Verlauf wird sich über die Neuigkeiten des Vorstandes und der Schülerräte ausgetauscht und nach Möglichkeit und Bedarf können zuständige an Schülerratssitzungen teilnehmen und des SSR vorstellen.
- Verantwortlichkeiten
Um darauf zu achten, dass die Kommunikation mit der Basis stimmt und alles von euch geplante umgesetzt wird, ist es wichtig, einen der Beisitzer zum Verantwortlichen für die Basisarbeit zu ernennen. Er stellt sicher, dass sich die Zuständigen um ihre Schulen kümmern, bzw. er leitet das Referat Basisarbeit. In beiden Fällen erstattet er dem Vorstand Bericht.
- Zielsetzung
Um euern Ehrgeiz zu steigern und eure Erfolge messen zu können, kann es sinnvoll sein, sich am Anfang des Jahres ein Ziel für die Basisarbeit zu setzen, z.B. zu 90% der Schülersprecher einen funktionierenden Kommunikationsweg zu haben oder die Teilnahme an den VV`s kontinuierlich bis zu einem bestimmten Wert zu verbessern.
- E-Mail-Verteiler mit Schülersprecherinnen und -sprechern
Grundlage der Basisarbeit ist ein E-Mail-Verteiler, in dem (möglichst) alle Schülersprecher sind und über die ihr eure Bekanntgaben raussendet. Wie man einen E-Mail-Verteiler in euren Mailkonto erstellt, können euch eure Vorgänger zeigen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass ihr den Verteiler mit allen E-Mail-Adressen in BCC (Blind Carbon Copy) setzt, und nicht als Empfänger. Ansonsten gebt ihr die E-Mail-Adressen an alle Empfänger weiter, was im Widerspruch zur Datensicherheit steht. Im BCC eingefügte E-Mail-Adressen können von den Empfängern nicht gesehen werden. Da aber die Nutzung von E-Mail nicht mehr geläufig ist, reicht dies nicht aus.
- Facebook-Gruppe mit Schülersprecherinnen und -sprechern
Bei der Erfassung der Kontaktdaten während der Anmeldung zur Vollversammlung solltet ihr auch nach den Facebook-Namen der Schülersprecher fragen, damit ihr diese im Anschluss in eine Facebook-Gruppe hinzufügen könnt (nicht in eure interne SSR-Gruppe). So könnt ihr alle Mitteilungen über mehrere Kanäle hinaussenden und zudem sinnvolle Tools wie Umfragen oder Facebook-Veranstaltungen nutzen.
- Besuche an Schulen
Großartig wäre es, wenn ihr es schafft, durch euch vertretene Schulen zu besuchen, um euch dort vorzustellen und euch ein Bild von den dortigen Zuständen zu machen, von nachahmenswerten Projekten und Initiativen, sowie ggf. von Problemen. In der Legislatur 2017/2018 hat es der SSR erstmals geschafft, eine Schultour zu veranstalten. Einen besseren Weg für den direkten Kontakt zu den Schülerräten gibt es nicht. Zudem steigert ihr damit eure Bekanntheit an den Schulen. Durch die Zuordnung von Verantwortlichkeiten für die jeweiligen Schulen könnt ihr eine gleichmäßige Verteilung des Arbeitsaufwandes erreichen, wenn ihr eine Schultour veranstalten möchtet.
- Bildungsstammtische
Bei ein- oder mehrmaligen Veranstaltungen könnt ihr mit Schülern und Experten in entspannter Atmosphäre über Themen ins Gespräch kommen, die euch interessieren. Wenn ihr beispielsweise mehr erfahren möchtet über digitale Bildung, Freilernen (Bildung ohne Schulbesuch) oder ein mögliches sachsenweites Bildungsticket (ganz beliebige Beispiele, wie ihr seht), könnt einen Experten einladen und mit ihm und interessierten Schülern zu dem Thema diskutieren. So könnt ihr einiges für eure Arbeit lernen und für die Schüler sowie den Experten kann es ebenfalls eine bereichernde Veranstaltung gewesen sein. Einen Raum in der Villa dafür zu bekommen, dürfte nicht schwer sein, und falls ihr bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Basisarbeit gut aufgestellt seid, dürften auch genügend Schüler davon hören und interessiert daran sein.
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